Änderungen im ESEF Reporting Manual und ihre Folgen

Das von der ESMA herausgegebene ESEF Reporting Manual wurde in der Version 2022 veröffentlicht und bringt eine Reihe wichtiger Änderungen mit sich. In diesem Jahr hat die ESMA eng mit der Gemeinschaft zusammengearbeitet und einige dringend geforderte Verbesserungen und Klarstellungen am Handbuch vorgenommen.

Das große Thema des kommenden Berichtszeitraums ist das Textblock-Tagging. Neue Abschnitte im Handbuch verdeutlichen den Umfang und die Absicht sowie die technischen Herausforderungen, die mit dieser Anforderung verbunden sind.

In diesem kurzen Artikel möchten wir Sie über die Änderungen informieren und darüber, welche Konsequenzen diese für Sie haben.

1. ESEF ist der "Geschäftsbericht"

In einigen Gerichtsbarkeiten wurde ESEF nicht als der eigentliche "Geschäftsbericht" angesehen. Mit diesem neuen Abschnitt im Berichtshandbuch stellt die ESMA klar, dass in der Tat der ESEF-Bericht (und nicht die PDF-Datei oder ein anderes Derivat des Dokuments) der einzige offizielle Geschäftsbericht ist. Als solcher sollte dieser Bericht auch auf der Website Ihres Unternehmens veröffentlicht werden (idealerweise auch mit einem Viewer, um ihn besser lesbar zu machen). Es ist auch möglich, zusätzliche Dokumente (z.B. ein PDF) zu veröffentlichen, welche jedoch nicht die Funktion des offiziellen Jahresfinanzberichts haben.

2. Ab wann tritt das neue Reporting Manual in Kraft?

Unabhängig von der verwendeten Taxonomieversion SOLLTE dieses Handbuch so bald wie möglich, spätestens jedoch für Berichtszeiträume, die nach dem 1. Januar 2022 beginnen, in Kraft treten. Im Zweifelsfall sollten Sie sich bei Ihrem lokalen OAM erkundigen.

3. Berichte in mehr als einer Sprache (Guidance 1.1.2)

Während Sie in der Erweiterungstaxonomie Bezeichnungen in mehreren Sprachen haben können, wird die Berichtssprache selbst immer nur in einer Sprache sein. Wenn Sie einen Bericht in mehr als einer Sprache ablegen wollen, müssen Sie alle Bezeichnungen für eine Version des Berichts in dieser oder diesen Sprachen neu vergeben.

In der Praxis gibt es keine Änderungen gegenüber den bisherigen Berichten, dies ist eine Klarstellung der ESMA:

4. Kennzeichnung von Angaben, die nicht auf Sie zutreffen (Guidance 1.3.3)

Die ESMA stellt klar, dass es NICHT notwendig ist, Abschnitte mit dem Inhalt "not applicable" in Ihren Bericht aufzunehmen, nur um die Anforderung der Kennzeichnung eines bestimmten Elements aus dem Anhang zu erfüllen. Wenn Sie keinen Abschnitt haben, der einer geforderten Kennzeichnung entspricht, können Sie diese Kennzeichnung im Bericht weglassen.

This is the “technical” viewpoint. You should, however, check if your report should maybe contain information for said tag.

5. Textblock-Tagging (Guidance 1.9)

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6. Duplizierung von Tags (Guidance 2.2.4)

In früheren Versionen wurden doppelte Tags nur für numerische Tags erwähnt, nicht für Text-Tags. Nun hat die ESMA klargestellt, dass auch nicht-numerische Fakten, die für denselben Zeitraum unterschiedliche Inhalte haben, als Duplikate gelten. Wenn Sie mehrere Teile des Dokuments mit demselben Tag kennzeichnen wollen, müssen Sie den Fortsetzungsmechanismus von XBRL verwenden und so eine Abfolge von Inhalten für denselben Tag definieren.

7. Kennzeichnung von Bindestrichen und leeren Feldern (Guidance 2.2.5)

In der Vergangenheit gab es etwas Verwirrung darüber, wie Felder, die einen Bindestrich "-" oder keinen Wert enthalten, in Tabellen zu kennzeichnen sind. Die ESMA stellt klar, dass es zwar nach wie vor keine Verpflichtung gibt, diese Informationen zu kennzeichnen, dass es aber jetzt empfohlen wird, Bindestriche oder leere Zellen entsprechend zu kennzeichnen.

Wenn Sie sich dafür entscheiden, diese Informationen zu kennzeichnen, müssen Sie sich über die Bedeutung des Bindestrichs im Klaren sein.

Steht er für eine 0? Dann müssen Sie die Umwandlung in eine feste Null anwenden.

Steht er für "nil" oder "nicht verfügbar"? Stellen Sie sicher, dass Sie die Eigenschaft AsNil auf true setzen.

8. Technische Grenzen des Textblock-Tagging (Guidance 2.2.6)

XHTML-Dokumente, die von PDF-Dokumenten abgeleitet sind, folgen einer festen Dokumentstruktur, während XHTML-Dokumente, die von Word-Dokumenten abgeleitet sind, eine semantische Struktur haben. Dies bedeutet im Wesentlichen, dass Word-basierte XHTML-Dokumente Strukturen wie Tabellenzeilen, Zellen oder Absätze im Quellcode richtig definieren. PDF-basierte XHTML-Dokumente hingegen positionieren den Inhalt nur so, dass es z. B. wie eine Tabelle "aussieht".

Die ESMA ist der Meinung, dass ESEF-Berichte in Zukunft dem folgen sollten, was sie als "sinnvolles" XHTML bezeichnen, d.h. Dokumente mit einer semantischen Struktur. Sie räumt jedoch ein, dass die Nachfrage nach "Hochglanz"-Layout sehr hoch ist und Word-basierte oder andere Dokumente nicht den gleichen Grad an Raffinesse im Layout erreichen wie PDF-basierte Dokumente.

Die XBRL-Community wird sich in den nächsten Jahren näher mit diesem Problem befassen und versuchen, es zu lösen. Im Moment fallen PDF-basierte Dokumente noch unter die Regeln des Handbuchs, und es wird kein konkretes Datum für eine verbindliche Änderung genannt.

9. Standardbezeichnungen in Erweiterungstaxonomien (Guidance 3.4.5)

In einigen Ländern wird von den Prüfern verlangt, dass die Bezeichnungen im maschinenlesbaren Teil des Berichts genau der Beschreibung in der menschenlesbaren Ebene entsprechen. Dies ist keine Anforderung aus dem Berichtshandbuch.

In der Vergangenheit wurde dies durch Hinzufügen neuer Bezeichnungen in der Erweiterungstaxonomie erreicht, die ebenfalls die Bezeichnungsrolle "Standard" haben, aber eine höhere Priorität als die Bezeichnung in der IFRS/ESEF-Taxonomie. Mit dem neuen Berichtshandbuch stellt die ESMA klar, dass dies nicht mehr zulässig ist:

Die Ausgeber MÜSSEN nun z.B. die ausführliche Etikettenrolle verwenden, wenn sie die Etiketten aus dem menschenlesbaren Bericht mit den Etiketten im maschinenlesbaren Bericht abgleichen wollen.

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